Anfang 2020 hat UPM sich dem 1,5 Grad-Ziel des Global Compact der Vereinten Nationen angeschlossen. Das Unternehmen verspricht, wissenschaftlich fundierte Maßnahmen zu ergreifen, um den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.
„Investoren, Kunden, die gesamte Gesellschaft und sogar Schulkinder interessieren sich dafür, welche Maßnahmen Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit ergreifen“, sagt Sami Lundgren, Vice President, Responsibility, UPM. „Es ist wichtig, dass auch wir unseren Beitrag leisten. Ich bin überzeugt, dass unsere Mitarbeiter sehr stolz darauf sind, dass wir die 1,5 Grad-Verpflichtung eingegangen sind.“
UPM möchte das 1,5 Grad-Ziel durch innovative neue Produkte, die Reduzierung von CO2-Emissionen und klimafreundliche Forstwirtschaft erreichen.
Holz ist erneuerbar und recyclingfähig, und bei der Herstellung von Holzprodukten fallen wertvolle Nebenprodukte an. Biokraftstoffe können fossile Kraftstoffe, Papierverpackungen Kunststoffe und Biochemikalien Chemikalien auf fossiler Basis ersetzen und im Bauwesen ist Holz eine umweltfreundliche Alternative zu Beton.
UPM ist zwar ein großer Energieverbraucher, hat aber glücklicherweise Zugang zu erneuerbaren Brennstoffen. Anfang 2020 unterzeichnete UPM einen langfristigen Vertrag mit dem deutschen Windparkbetreiber wpd über die Versorgung seiner Papierfabriken mit sauberem Windstrom. In seinen Werken setzt UPM Holzernterückstände und Holznebenprodukte zur Energieerzeugung ein. Derzeit basieren rund 70 % der von UPM eingesetzten Brennstoffe auf Biomasse. Darüber hinaus hat das Unternehmen sich das Ziel gesetzt, seine Energieeffizienz um jährlich 1 % zu verbessern.
Die dritte Säule bei der Erreichung des 1,5 Grad-Ziels ist klimafreundliche Forstwirtschaft. Diese ist, obwohl von zentraler Bedeutung, in vieler Hinsicht einer der am wenigsten verstandene Aspekte des Geschäftes von UPM.
Mehr Wald bedeutet mehr CO2-Senken
UPM besitzt – hauptsächlich in Finnland und Uruguay - etwa 850.000 Hektar Wald und bewirtschaftet in Finnland weitere 1,1 Millionen Hektar Wälder in Privatbesitz. Das entspricht in etwa der Größe Sloweniens.
„In den vergangenen fünfzig Jahren haben wir in Finnland unseren Waldbestand in Kubikmetern Holz gemessen verdoppelt“, sagt Sauli Brander, SVP, UPM Forest. „Das ist eine große CO2-Senke, mit der wir richtig umgehen müssen.“
Die unternehmenseigenen Wälder in Finnland sind halbnatürlich und setzen sich vorwiegend aus Fichten, Kiefern und Birken zusammen. In den vergangenen fünf Jahren bildeten sie eine Senke für jährlich 1,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Die Wälder in Uruguay sind Eukalyptusplantagen. Es handelt sich hier um zwei ganz unterschiedliche Waldtypen, die aber beide auf zukunftsorientierte Weise bewirtschaftet werden. Ein wichtiger Grundsatz ist, nicht mehr zu ernten, als wieder nachwächst.
„Wir haben unsere Plantagen 1990 auf Flächen angelegt, die seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr bewaldet waren“, sagt Sami Oksa, Director, Stakeholder Relations, UPM Forest. „Mittlerweile sind 40 Millionen Tonnen Kohlenstoff in den Plantagen in Uruguay gebunden –Tendenz steigend.“
Gute Forstwirtschaft
UPM verursacht keine Entwaldung, da die Wälder nach der Holzernte immer wieder aufgeforstet werden. Die Bäume regenerieren sich entweder auf natürliche Weise oder man hilft der Natur etwas nach, indem Sämlinge gezogen und ausgepflanzt werden. UPM betreibt drei Baumschulen, die jährlich etwa 50 Millionen Sämlinge produzieren. Diese starken, gezüchteten Sämlinge wachsen doppelt so schnell wie natürliche Sämlinge. Je schneller sie wachsen, desto früher nehmen sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf.
Die Wälder werden jedoch nicht einfach gepflanzt und anschließend sich selbst überlassen. Die finnischen Wälder werden während ihrer Umtriebszeit immer wieder durchforstet. Dabei werden ausgewählte Bäume geschlagen, damit mehr Licht an die verbleibenden Bäume gelangt. Diese entwickeln sich gesünder und wachsen schneller.
Aktiv durchforstete Wälder binden mehr Kohlenstoff als unbewirtschaftete Wälder, deren Gesundheit durch Schäden beeinträchtigt werden kann. Dies bestätigt auch eine in Kanada durchgeführte Studie. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Wirtschaftswälder als Kohlenstoffsenken fungieren, während durch Brände oder Insekten geschädigte Wälder mehr CO2 freisetzen als sie aufnehmen.
Nachhaltige Forstwirtschaft in der neuen Bioökonomie
„Alle unsere Wälder sind entweder PEFC™- oder FSC®-zertifiziert (FSC®-C109750), in der Regel sogar beides“, erklärt Brander. „Die Zertifizierung ist ein freiwilliger Schritt, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Sie ist für unsere Kunden der Beleg, dass wir nachhaltige Forstwirtschaft betreiben.“
Nach den Ozeanen speichern Wälder das meiste CO2. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Abmilderung des vom Menschen verursachten Klimawandels, wenn sie richtig bewirtschaftet werden.
„Nachhaltige Forstwirtschaft trägt zum Klimaschutz bei“, sagt Brander. „UPM ist ein Teil der neuen Forstindustrie, der sogenannten Bioökonomie. Wir ersetzen Produkte auf fossiler Basis durch erneuerbare und recyclingfähige Alternativen aus Holz. Ich denke, dass wir so etwas bewegen können und alle unsere Mitarbeiter stolz auf unsere klimafreundliche Forstwirtschaft sein können.“
David J. Cord